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„Feiern an Stationen“ (Dienstjubiläum und Vorruhestand)

Würdigung zweier engagierter Kollegen der Ederseschule

Claudia Kirstein, Wolf-Michael Hack

Gleich zwei Ereignisse galt es am vorletzten Schultag an der Ederseeschule Herzhausen zu feiern. Claudia Kirstein feierte ihr 25 – jähriges Dienstjubiläum und Michael Hack wurde in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedet. „Feiern an Stationen“ nannten beide ihren Ehrentag, den sie gern gemeinsam begehen wollten.

 

Die erste Station war, in unmittelbarer Nähe der Schule, das Haus von Frau Kirstein. Hier war mit belegten Brötchen und Kuchen alles vorbereitet für eine perfekte Stärkung.

In seiner Rede zum 25 – jährigen Dienstjubiläum schilderte Richard Donges, Rektor der Ederseeschule,  Claudia Kirstein als sehr heimatverbunden, die schon als junges Mädchen den Wunsch hatte, in der Nähe der Schule einmal ein Haus mit Blick auf den Edersee zu bauen.  Claudia Kirstein studierte in Gießen die Fächer Deutsch, Religion und Kunst, die auch heute noch zu ihren Lieblingsfächern zählen. In Hofgeismar machte sie ihre 2. Staats-prüfung und war dann 4 Jahre an der Grundschule in Gedern tätig. 1991 kam sie in ihre Heimat und auch an ihre damalige Schule, die MPS Herzhausen, zurück. Herr Donges lobte ihr hohes Verantwortungsbewusstsein den Schülern und der Schule gegenüber. Sie kümmerte sich um die Verbesserung der Lesekompetenz, richtete einen Leseraum ein und engagierte sich bei der Entwicklung der Ederseeschule. Als Mitarbeiterin in der Schulpro-grammgruppe und im Förderverein brachte sie ihre Ideen ein. Der Schulleiter bescheinigte Claudia Kirstein eine hohe Belastbarkeit und eine vorbildliche pädagogische Arbeit in der Grundschule und bezeichnete sie als eine sehr engagierte und verantwortungsbewusste Kollegin, die sich in hohem Maße mit der Ederseeschule identifiziert und sich für ihre Erhaltung einsetzt. Durch ihre ausgeprägte Teamfähigkeit leistet sie einen großen Beitrag zur harmonischen und konstruktiven Zusammenarbeit im Kollegium.

Der Personalrat der Schule würdigte in einem von Waltraud Schöneweiß verfassten langen Gedicht Claudia als kompetente und sehr kollegiale Lehrkraft, mit der jeder gut und harmonisch zusammenarbeiten kann. Claudia hat ein großes Talent, mehrere Dinge gleichzeitig zu tun. Der Personalrat regte jedoch an, sie solle sich mehr Ruhe gönnen und ihr Leben etwas „entschleunigen“, denn schließlich soll ihre Arbeitskraft noch einige Jahre erhalten bleiben. Neben einem Geldgeschenk überreichte Hiltrud Rösner im Namen des Kollegiums noch einige Sachen für den bevorstehenden Urlaub.

Horst Rikus, Vorsitzender des Fördervereins, lobte Claudia Kirstein als engagiertes und sehr zuverlässiges Mitglied des Vereins und wünschte sich eine weitere gute Zusammenarbeit zum Wohle der Schule.

Die nächste Station des Tages galt dann Michael Hack, der nach den Sommerferien in den Vorruhestand gehen wird. Nach einer guten Stärkung im Hause Kirstein wanderte das Kollegium zum Polenkreuz, einer Gedenkstätte aus dem 2. Weltkrieg. Richard Donges hatte diesen Ort gewählt, um die Verbundenheit des Kollegen Michael Hack mit seiner Heimat und deren Geschichte zu signalisieren. Schon oft war Michael Hack mit seinen Schülern an diesem Platz gewesen und hatte ihnen über die Hintergründe dieser Gedenkstätte erzählt. An diesem Tag übernahm die Information Christiane Schimana-Schreiber. Ihre Ausführungen waren für alle, aber besonders für die jungen oder nicht in unserer Gegend ansässigen Kollegen sehr interessant.

Auf einer sehr schönen Wanderung, zum Teil entlang des Kellerwaldsteiges, ging es dann zum Hochstein, einem wunderbaren Aussichtspunkt auf Harbshausen und den leider nicht vorhandenen Edersee. Nach einer kurzen Verschnaufpause wanderten alle weiter nach Asel, dem Heimatort von Michael Hack. Im Gasthaus Sauer war schon alles für einen leckeren Grillabend vorbereitet.

Zuvor jedoch ließ Schulleiter Richard Donges das berufliche Leben von Michael Hack Revue passieren. Michael Hacks Berufsbiografie ist typisch für die Generation der Pädagogen, die Ende der 70er bis Mitte der 80er ihre Ausbildung abgeschlossen hat. Bis sie die endgültig im Schuldienst waren, mussten sie Arbeitslosigkeit ertragen, Lehraufträge mit wenigen Stunden unterschreiben, Erweiterungsprüfungen ablegen oder Tätigkeiten in berufsfremden Bereichen ausüben. Durch diese unterschiedlichen Erfahrungen war auch Michael Hack sehr flexibel und nahezu in jeder Schulstufe und – form einsetzbar. Auch er ist ein Kind der Region, er wurde in Vöhl eingeschult und besuchte dann die ALS in Korbach. In Gießen studierte er die Fächer Erdkunde und Sozialkunde und machte 1975 sein 1. Staatsexamen. Sein 2. Staatsexamen legte er in Naumburg ab. Seine Tätigkeiten führten ihn an die Friedrich –Trost- Schule und an die Burgwaldschule in Frankenberg. In dieser Zeit konnte er wichtige Erfahrungen sammeln, die bis heute sein Berufsleben geprägt haben: sehr gute pädagogische Fähigkeiten im Umgang mit schwierigen und lernschwachen Schülern. Aufgrund beruflicher Unsicherheit legte Michael Hack 1980 eine Erweiterungsprüfung in Englisch und 1986 in Religion ab. Im Jahre 1982 kam er an die MPS Herzhausen, von der er für einige Zeit an die Schule in Geismar abgeordnet wurde.

Er organisierte Partnerschaftsbegegnungen mit Bugbrooke und Mouchard und erweiterte in einem Lehrerfortbildungsaufenthalt in Wisconsin seine Auslandskenntnisse.

Michael Hack konnte seine Schüler stets mit seinen Erlebnissen und seiner Lebenserfahrung faszinieren. Für sie war er ein wandelndes Lexikon, das auf alles eine Antwort (auch in mehreren Sprachen) wusste. Viele Nebentätigkeiten mussten von der Schulleitung und vom Personalrat genehmigt werden. Er führte Englischkurse durch, war LKW-Fahrer, Busfahrer, Reiseleiter, Reporter bei der WLZ, …. Der Schulleiter dankte Michael für die engagierte und qualifizierte Arbeit und wünschte ihm für den neuen Lebensabschnitt viele schöne Erfahrungen und Erlebnisse und vor allem Gesundheit.

Kai Wagner vom Personalrat erzählte in seiner Laudatio einige lustige Begebenheiten mit seinem Kollegen Michael. So manche Reise hatten beide unternommen, sei es mit dem Bus oder mit dem Fahrrad. Jede Fahrt war von ihm perfekt organisiert und jeder, der mit ihm unterwegs war, erfuhr einiges über die Sehenswürdigkeiten. Seine Menschlichkeit, seine Offenheit und seine Kollegialität waren vorbildlich. Der Personalrat erfreute Michael mit einem Geldgeschenk, französischen Wein und Süßigkeiten. Für den Vorruhestand hat Michael schon eine neue Aufgabe gefunden, nämlich Führer im Nationalpark. Nach der interessanten Wanderung äußerte das Kollegium den Wunsch, er solle den nächsten Kollegiumsausflug organisieren.

Horst Rikus überbrachte die Grüße und Glückwünsche des Fördervereins und bezeichnete Michael Hack als einen zugänglichen Lehrer, mit dem eine gute Zusammenarbeit stets möglich war. Für den Vorruhestand und späteren Ruhestand wünschte er ihm viel Gesundheit und Schaffenskraft.

Nach einer Stärkung am Salatbüffet und mit leckeren Grillspezialitäten, bedankten sich alle herzlich bei den beiden Gastgebern des Tages, die durch ihren Einsatz einen unvergesslichen und ereignisreichen Tag für das Kollegium möglich gemacht hatten.

Es war ein schöner Abschluss eines stressreichen Schuljahres und ein gelungener Start in die Sommerferien.