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Eine Nachricht für die MPS Herzhausen?
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Sachunterricht mit den Rangern im
Nationalpark Kellerwald – Edersee

Im September konnten die Klassen 4a und 4b der Ederseeschule Herzhausen spannende Tage in unserem Nationalpark erleben.

Bereits am ersten Tag lernten die Kinder in ihrem Klassenraum unter fachkundiger Leitung von Horst Knublauch und Thomas Kull die Merkmale des Nationalparks und die Begriffe Wildnis und Urwald kennen. Mithilfe der Jahresringe bestimmten sie das Alter verschiedener Bäume. Mit welchem Druck das Wasser durch die Leitungsbahnen im Baum gepresst wird, konnten die Kinder mit einer Luftpumpe ausprobieren. In einem anderen anschaulichen Experiment machten sie Seifenblasen durch eine Baumscheibe und konnten so die dünnen Leitungsbahnen im Splintholz sichtbar machen. Auch die Photosynthese in den Blättern wurde anschaulich dargestellt.

 
Mit Wasser und Licht kann der Baum (Thomas Kull) wachsen.
Horst Knublauch zeigt unserer französischen Praktikantin Claire eine junge Buche.
Der „Klassenraum“ im selbstgebauten Milanhorst.

Zum Forschertag trafen sich alle am nächsten Tag in der Kellerwalduhr in Frankenau. In einem nahe gelegenen Waldgebiet wurde aus Stöcken ein Milan-horst aufgebaut, der Sammelpunkt für die nächsten Stunden. Hier traf man sich, um die Ergebnisse der Forscheraufgaben zusammenzutragen und zu besprechen. So entstanden Abriebbilder von Baumstämmen und Blättern. Bei der Untersuchung eines Bodenfensters kamen die selbst gebastelten Insektensauger zum Einsatz. Erstaunt waren die Kinder über die wichtigen Funktionen, die die Kleinlebewesen im Boden haben. Einige Waldspiele brachten weitere Abwechslun-gen in den Vormittag.

 
Nur mit heißem Tee und Regenschirm war das kalte Wetter zu ertragen.
Noch enger kann man hier nicht mehr zusammenrücken.
Auch in einem kleinen Bach leben unzählige winzige Lebewesen.

Der dritte Tag mit den Rangern war der Erlebnistag. Ziel war die wunderschöne Gegend um den Hagenstein herum. Vor dem Gatter wurden pantomimisch die Regeln im Nationalpark dargestellt und erraten. Bei der eindrucksvollen Wanderung zum Hagenstein erhielten die Kinder einen Einblick in die unter-schiedlichen Wachstumsbedingungen der Buchen und anderer Bäume. In einem kleinen Bächlein entdeckten sie unter Steinen kleine Lebewesen. Nach einem Blättermemory auf dem Hagenstein zeigten die Ranger den Klassen und den begleitenden Lehrerinnen eine tote Buche. Alle waren fasziniert von der Vielfalt der Moose, Pilze und Lebewesen in diesem Totholz. Bestimmt wird der eine oder andere den Verfall der Buche interessiert weiter verfolgen. In der abschließenden Übung an diesem Tag sollte sich jedes Kind einen Platz im Wald suchen und dort 10 Minuten leise sein. Auf einem Blatt sollten wahrgenommene Geräusche oder Gedanken aufgeschrieben werden. Sich auf absolute Ruhe einzulassen, ist eine Fähigkeit, die den Kindern in der heutigen lauten Zeit fast fehlt.

Wegen des kalten Wetters wurden nur wenige Bodenbewohner gefunden.
An der frischen Luft schmeckt es am besten.

In diesen drei Tagen ist es den Mitarbeitern des Nationalparks wieder gelungen, den Nationalpark Kellerwald – Edersee mit allen Sinnen erlebbar zu machen.

Allen ist klar geworden, dass der 57 km² große Nationalpark etwas ganz besonderes in unserer Heimat ist und dass dieses einmalige Waldökosystem geschützt werden muss. Auch die Kinder der 4. Klassen tragen dabei eine große Verantwortung und sie sind schon gespannt, wie der Weg zur Wildnis weiter-gehen wird.

Alle waren sich einig, dass diese Waldtage sehr interessant und spannend waren. Obwohl das Wetter teilweise kalt und regnerisch war, werden die bleibenden Erinnerungen auf jeden Fall positiv sein.

Rast auf dem wunderschönen Aussichtspunkt Hagenstein.
 
Im Totholz tobt das Leben. Alle sind fasziniert vom Verfall dieser Buche.